Claudia Hoffmann

 

Gestalterische Abstraktion und formale Reduktion auf das Wesentliche
 
Die Natur der Pflanzen mit ihrem unerschöpflichen Reichtum an Formelementen ist eine faszinierende Welt der Inspiration.
 
Als bildende Künstlerin interessiere ich mich für den Rhythmus ihrer Formelemente, deren Formveränderungen und Variationen und vor allem für die Gesetzmäßigkeiten ihrer formalen Ordnungsstrukturen.
 
Diesem Wunder versuche ich auf die Spur zu kommen.
 
In der Anschauung finde ich die einfachsten Grundregeln des Kombinierens von in sich logischen Bestandteilen. Eine gestalterische Abstraktion, eine formale Reduktion auf dieses Wesentliche, ist mein Ziel.
 
Ich entdecke einfache Formelemente, die ich dann wie Bausteine in versetzter Reihung oder in Stapelungen variiert zu einem abstrahierten Bildgefüge zusammenfüge.
In der so gefundenen Gestalt ist nichts dem Zufall überlassen – gleich der inneren Ordnung einer Pflanze.
 
Der Raum entsteht in meinen Arbeiten über die Form.
Die Herangehensweise ist konstruktiv. Die Form wird erst zeichnerisch entworfen.
Die Gruppierung verschiedener Variationen dieser Form beschreibt eine räumliche Situation.

Für die Herstellung von Skulpturen benutze ich vorzugsweise eine Abgußtechnik und als Material den Werkstoff Beton.
Ein entscheidendes Kriterium für die Wahl dieses Verfahrens ist für mich das begrenzte, entschieden abstrahierte Maß an Gestaltung, was dieser Werkstoff ermöglicht, die besondere Art seiner Stofflichkeit, die eine erhöhte Konzentration auf die reine Form voraussetzt. Farbe und Struktur sind zurückgenommen, die klare Form tritt hervor. Über Kanten und Flächenverläufe teilt sich eine Dynamik mit, die dem schweren Beton eine Leichtigkeit gibt.
 
 
Claudia Hoffmann, 2008